In Haaren und Sint-Michielsgestel werden zwischen Oktober 1940 und September 1944 insgesamt fast 2.000 Politiker, Gewerkschafter, Wissenschaftler, Journalisten und Künstler als Geiseln interniert. Etwa ein Dutzend Geiseln werden als Repressalie für Sabotageakte erschossen.

Das Priesterseminar in Haaren dient auch als Gefängnis (Polizeigefängnis und Untersuchungsgefängnis) u.a. für Widerstandskämpfer, Piloten, Fallschirmspringer, entflohene Häftlinge und Untergetauchte.

Auch die meisten der 59 niederländischen Geheimagenten, die während des Englandspiels von der deutschen Spionageabwehr in die Falle gelockt worden waren, werden in Haaren eingesperrt.

Nach dem 5. September 1944, als das Gerücht, dass die Niederlande kurz vor der Befreiung stünden, sowohl Niederländer als auch Deutsche in helle Aufregung versetzt (‘Dolle Dinsdag’), wird das Lager Haaren geräumt. Einige Geiseln werden freigelassen, 2.800 Männer werden nach Sachsenhausen, 650 Frauen nach Ravensbrück deportiert. Wie viele von ihnen den Krieg überlebt haben, ist nicht bekannt.

54 der niederländischen Geheimagenten werden in der Zeit vom 6. bis 8. September 1944 ermordet, nahezu alle durch Erschießungen im Konzentrationslager Mauthausen.

Haaren 212970

Das Priesterseminar Haerendael in Haaren; © Kollektion Jhr. mr. B.C. de Savornin Lohman: Haaren en Beekvliet 1942-1944, Beeldbank WO2.